Der Haushalt 2020 stand von Anfang an unter schlechten Vorzeichen. Obwohl die Planung schon im Herbst 2019 begonnen hatte, konnte die Haushaltssatzung erst im April 2020 beschlossen werden. Zuerst war nicht klar, wie die 55 Millionen Euro teure Investition für den Hochwasserschutz Angerbach dargestellt werden sollte. Hierzu wurde die Regierung von Oberbayern um eine Stellungnahme gebeten, die auf sich warten ließ. Dann kam im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie hinzu. Nachdem auch noch die Kommunalwahl stattfand und für Verzögerungen gesorgt hätte, wurde der Haushalt noch vom alten Stadtrat in seiner Sitzung am 23.04.2020 beschlossen. Es war ein bewusst “zurückhaltender“ Haushalt und stand unter dem Motto: Augen zu und durch. In der Planung war ein Jahresüberschuss in Höhe von 3,5 Millionen Euro vorgesehen, der zur Aufstockung der Rücklage dienen sollte.

Nach Abschluss des Haushaltsjahres stand schnell fest, dass diese Planung mehr als aufgegangen ist. Statt der 3,5 Millionen Euro konnte ein Gesamtüberschuss in Höhe von über 6,7 Millionen Euro der Rücklage zugeführt werden. Damit war 2020 zumindest haushaltstechnisch ein erfolgreiches Jahr.

Ausgehend von den zurückhaltenden Prognosen für die Entwicklung der Steuereinnahmen wurden die Ansätze für den Haushalt 2021 entsprechend vorsichtig veranschlagt. Dass vor allem die Einnahmen aus der Gewerbesteuer bis zum Jahresende einen großen Sprung vollzogen haben, konnte niemand ahnen. Der Planwert von knapp 8,85 Millionen Euro wurde um 4,28 Millionen Euro überschritten (über 48 %)! Das sind die höchsten Gewerbesteuereinnahmen der letzten Jahrzehnte. Aber auch bei den staatlichen Steuereinnahmen konnten Mehreinnahmen (500.000 Euro) verbucht werden. In Verbindung mit nicht benötigten Ausgabeansätzen konnte sowohl eine satte Zuführung an den Vermögenshaushalt (ca. 6,5 Millionen Euro) als auch ein Gesamtüberschuss (knapp 2,5 Millionen Euro) erzielt werden.

Die positiven Ergebnisse der beiden letzten Jahre dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die vorhandene Rücklage bei Weitem nicht für die Realisierung der "auf Eis liegenden“ Projekte ausreicht. In der aktuellen jährlichen Haushaltsplanung wird nur das aufgenommen, was finanziell darstellbar ist. Die vorhandene Rücklage wird im Finanzplanungszeitraum zur Gegenfinanzierung nur einiger Projekte aufgezehrt. Die Liste der noch nicht umsetzbaren Maßnahmen ist leider lang.

Details zum Haushalt siehe unter Nummer 4.5.

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