Die Stadt Weilheim i.OB hat sich mit ihrem Beschluss bis 2035 klimaneutral zu werden ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Die Stadt nimmt die damit verbundene Vorbildfunktion wahr und möchte gleichzeitig die Bevölkerung motivieren, ihren Teil zu einem klimaneutralen Weilheim beizutragen. Im Jahr 2022 wurde die aktuelle CO2-Bilanz und der Energienutzungsplan für die Stadt fertiggestellt, die das Potential und die Notwendigkeit weiterer Klimaschutzmaßnahmen aufzeigen.

Um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, hat die Stadt in diesem Jahr neben klimarelevanten Festsetzungen bei der Aufstellung von neuen Bebauungsplänen unter anderem folgende Maßnahmen beschlossen.

2.3.1. Zuschuss für Stecker-Solargeräte

Diese kleinen Photovoltaiksysteme werden oft auch Balkonkraftwerke, Mini-Solaranlagen oder Plug & Play-Solaranlage genannt, weil sie sich beispielsweise an die Balkonbrüstung montieren lassen. Gefördert wird seit 2022 ein neues Gerät pro Wohneinheit mit einer Nennleistung von bis zu 600 Watt, dessen Verwendungsort im Stadtgebiet von Weilheim i.OB liegt. Es bestehen auch bestimmte Anforderungen bezüglich der Produktsicherheit, der Montage und des Anschlusses ans häusliche Stromnetz.

Die Stadt Weilheim fördert 25 Prozent der Anschaffungskosten eines Stecker-Solargeräts, maximal 200 Euro.

2.3.2. Zuschuss für Dachbegrünung

Die Stadt Weilheim bezuschusst seit diesem Jahr Maßnahmen zur Dachbegrünungen. Dadurch soll die Anzahl begrünter Dächer im Stadtgebiet erhöht und somit der temporäre Wasserrückhalt auch bei Starkregenereignissen sowie die klimaökologischen Verhältnisse und die Biotop- und Artenvielfalt verbessert werden. Mehr Grün- und Verdunstungsflächen innerhalb der Stadt sorgen vor allem bei innerstädtischen Wärmeinseln für Abkühlung und Anfeuchtung der Luft.

Gefördert werden maximal 30 Prozent der als förderfähig anerkannten Bruttokosten bzw. 20 Euro pro Quadratmeter begrünter Fläche, maximal 1.000 Euro.

2.3.3. Aktionen für den Klimaschutz

Auch am Klimafrühling nahm die Stadt Weilheim teil. Bei über 30 von Weilheimer Bürgerinnen und Bürgern organisierten Veranstaltungen wurde deutlich, wie stark sich die Weilheimer Bevölkerung bereits für den Klimaschutz einsetzt. Dieses Bürgerengagement wird ergänzt durch Aktionen der Stadt wie der Handysammelaktion, der Ausstellung „Rettet die Welt“ oder der Anti-Müll-Kampagne „#DeinMüll“.

2.3.4. Klimanetzwerk

In den Weilheimer Unternehmen steckt großes Potenzial für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Sie spielen eine bedeutende Rolle auf dem Weg zu einem klimaneutralen Weilheim.

Deshalb hat das Klimaschutzmanagement der Stadt ein Klimanetzwerk für Unternehmen in der Stadt und der Region Weilheim ins Leben gerufen, um den Unternehmen die Möglichkeit zu geben, sich professionell beraten zu lassen, aktuelle Informationen zu erhalten und sich mit anderen Unternehmen vor Ort auszutauschen.

Bei Netzwerktreffen zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen können die Teilnehmenden konkrete Fragen an Experten stellen sowie in Workshops zusammen Lösungen und Maßnahmen austauschen und entwickeln. Das erste Netzwerktreffen mit Schwerpunktthema Energie fand am 23. November 2022 statt.

2.3.5. Forschungsprojekt KARE (Klimawandelanpassung auf regionaler Ebene)

Kommunen im Voralpenland sind auf Grund ihrer geographischen Lage besonders von Starkniederschlägen betroffen, die im Sommerhalbjahr Sturzfluten und im Winter extreme Schneelasten mit hohem Schadenspotential bewirken können. Darauf hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem Pilotprojekt KARE - Klimawandelanpassung auf regionaler Ebene - reagiert, das Kommunen für diesen Anpassungsbedarf sensibilisieren soll. Gemeinsam mit regionalen Praxis- und Politikakteuren sollen in zwei Pilotkommunen planungsrelevante Instrumente für das kommunale Risikomanagement und die Klimawandelanpassung entwickelt werden. Die Erkenntnisse daraus sollen dann natürlich auch anderen Kommunen zur Verfügung stehen.

Als Pilotkommune wurde neben Garmisch-Partenkirchen die Stadt Weilheim i.OB ausgewählt. In einem Szenarienworkshop haben unterschiedliche Akteure der Stadt zusammen mit dem KARE-Team erarbeitet, wie die Auswirkungen des Klimawandels am Beispiel „Starkregen“ das Leben in unserer Stadt in Zukunft verändern werden.

Kontakt

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